Der Anfang

 

Die Ursprünge des Tennissportes in Kirchheimbolanden konnten leider trotz intensiver Bemühungen nicht recherchiert werden, was die Verantwortlichen des Tennisclubs Kirchheimbolanden sehr bedauern.

 

Aus den Protokollbüchern des “Verschönerungsvereins Kirchheimbolanden”, der von 1871 bis 1933 äußerst aktiv war und für den Tourismus viel geleistet hat, seht hervor, dass damals schon Tennis gespielt worden sein muss. Das Protokoll der Generalversammlung am 07. März 1899 berichtet unter anderem, dass ein Platz, von dem zerstörte und verfallene Turngeräte entfernt wurden, zu einem Lahn-Tennis-Platz hergerichtet werden soll. Ein Jahr später berichtet der Chronist, dass der Verschwörungs- verein dem Lahn-Tennis-Club gegen eine Entschädigung von 1.- Mark “das grüne Häuschen” als Bedürfnishäuschen überlassen wird, welches im Jahr darauf vom Tennisclub repariert und ihm dafür die Gebühr erlassen wurde. In der Illustrierten Zeitschrift für den Fremden- und Touristenverkehr in der Pfalz vom 03. Juli 1904 wird ausführlich über “Kirchheimbolanden in der Rheinpfalz als Kurort” berichtet. Auch der Tennisplatz, “ganz versteckt inmitten einer Anpflanzung junger Tannen, zur Unterhaltung der Gäste angelegt”, wird darin lobend erwähnt. Aus allen diesen Dokumenten kann man letztlich schließen, dass es bereits von über hundert Jahren einen Tennisclub in Kirchheimbolanden gegeben haben muss, auch wenn er - wie viele Vereine damals - vermutlich nicht im Vereinsregister eingetragen war. Während der Kriegswirren des 1.Weltkrieges waren die Vereinsaktivitäten wohl alle lahmgelegt; denn erst 1925 hat der Verschönerungsverein “den Tennisplatz auf dem Schillerhain reguliert, neu bekiest und festgewalzt”, so dem Geschäftsbericht zu entnehmen.

 

Dem Netzball-Sport, wie Tennis ursprüchlich genannt wurde, sollte auch in Kirchheimbolanden wieder Gelegenheit und Möglichkeit zu Entfaltung gegeben werden. Diesem Wunsch entsprechend, hatten sich nach einem öffentlichen Aufruf viele Anhänger dieses “gesunden Sportes auf dem grünen Rasen” im Hotel “Alte Post” versammelt und am 20. März 1926 den Lahn-Tennis-Klub gegründet. Die Vereinsgründung wurde in der Presse als “eine begrüßenswerte Gelegenheit mehr zur Förderung der Volksgesundheit” gefeiert. Der Eintrag im Vereinsregister erfolgte 1927. Zu den 14 Gründungsmitgliedern gesellten sich im ersten Vereinsjahr 32 aktive und vier passive Mitglieder, ist im Bericht des Ersten Vorsitzenden Hans Brand nachzulesen. Das Klagelied als Evergreen : die geringe Zahl der Anwesenden ...

 

Aus den Beschlüssen über die Aufnahme von Neumitgliedern geht hervor, dass des Tennisspielen insbesondere bei den Töchtern von Hotelbesitzern, Forstverwaltern, Notaren, Sägewerkbesitzern, Kaufmänner und anderer höher gesellter Persönlichkeiten großen Anklang fanden. Die Berufe der Mitglieder zeigen aber auch, dass das Spielen mit dem weißen Filzball zum damaligen Zeitpunkt noch kein Volkssport war. Trotzdem wurden schon viele Turniere und Wettkämpfe mit benachbarten Vereinen bestritten. Im ersten internen Turnier am 24. und 25. Juni 1926 auf dem “Platze auf dem Schillerhain” wurden die Clubmeister ermittelt. Sieger waren Ernst Ohleyer im Herreneinzelspiel, Fräulein Stadelmann im Dameneinzelspiel sowie die Herren Waltgenbach und Lindner im Herrendoppelspiel und Fräulein Stadelmann und Herr Lindner im Damen- und Herrendoppelspiel. Sie waren somit die ersten Clubmeister in der Geschichte des Tennisclubs Kirchheimbolanden. In einer Nachfeier wurden die Sieger geehrt und das “schöne harmonische Zusammenarbeiten im Tennisclub, die erzieherischen Werte des Tennisspiels und der gelungene Verlauf des ersten Turniers in fesselnder Weise beleuchtet.” Im Protokoll sind mehrere solcher “schönen Nachfeiern” auch nach Wettspielen mit benachbarten Tennisclubs vermerkt. Der Chronist berichtet aber auch, dass nicht alles glatt lief in dem noch jungen Verein. So wurde am 28. Mai 1929 im Café Diemer lebhaft über das Verhalten von Jugendspielern auf dem Sportplatz diskutiert und darüber beraten, “welche Mittel angewandt werden sollen, die betreffenden Jugendspieler zu einem dem Tennissport entsprechendem Benehmen zu erziehen.”

 

Gerätselt wurde zum Beispiel 1930 darüber, warum eine große Zahl von Mitgliedern ihren Austritt erklärt hat. Als Hauptgrund wurde nach einer Befragung herausgefunden, “dass es den Mitgliedern im Winter an Unterhaltungsmöglichkeiten von Seiten des Tennis-Klubs mangelt und dadurch keine Gelegenheit besteht, sich zu treffen.” Die Reaktion darauf war ein Kostümfest, dem noch viele Veranstaltungen folgen sollten. Außerdem wurde an bestimmten Winterabenden regel- mäßig Tischtennis gespielt. Hauptthema bei fast allen Ausschusssitzungen und Jahresversammlungen war die Platzfrage. Zum Bau neuer Tennisplätze wurde ein Platzfond gegründet, in den zwar eingezahlt wurde, sein finanzieller Bestand jedoch nicht ausreichte, neue Plätze beschlossen zu werden. Nachdem der Platzfond lediglich 152,- Mark beinhaltete, wurde die Sache wegen des Geld- mangels vorläufig zurück gestellt. Auch die Renovierung des Platzes war wiederholt im Gespräch; war er doch zeitweise in einem derart schlechten Zustand, dass Turnierspiele auswärts ausgetragen werden musste.

 

Um schneller zu einigen Plätzen zu kommen, sahen einige Mitglieder die Chance darin, sich dem größeren Turnverein anzuschließen. In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 23. Januar 1935 im Hotel Schloßstein ( Alte Post ) wurde einstimmig beschlossen, den Tennisclub aufzulösen. Das Guthaben erhielt der Turnverein mit der Verpflichtung, das Geld nur zur Anlage eines Tennisplatzes zu verwenden. Am gleichen Abend gründete der “Boss” des TVK, Ernst Becker, die neue Tennisabteilung, der alle Anwesenden beitraten. Der Chronist berichtet, dass um 10.15 Uhr die Versammlung geschlossen und anschließend Tischtennis gespielt und sogar ein wenig getanzt wurde. Man trennte sich in der Hoffnung, dass der Tennissport in der neuen Abteilung rege und mit Interesse gepflegt werde. Im Vereinsregister wurde der Tennisclub Kirchheimbolanden e.V. am 11. April 1935 gelöscht. Am 12. Juli 1935 fand dann die letzte Sitzung des Tennisclubs statt, bei der die Endabrechnung vorgenommen und festgehalten wurde, “dass das Konto ausgeglichen ist”. Das Guthaben an dem Platzfond in Höhe von 375,55 Reichsmarken wurde bei der Volksbank auf den Namen des Turnvereins (Fond zur Anlage des Tennisplatzes) übertragen. In dieser Sitzung wurden von Ernst Becker, dem Vorsitzenden der Tennisabteilung des Turnvereins, die Mitglieder des Beirates bestimmt und der vorgeschlagene Jahresbeitrag von 10,- Mark wegen spät beginnender Spielzeit auf 5,- Mark reduziert. Gespielt wurde auf einem “von der Stadtverwaltung in dankeswerter Weise zur Verfügung gestellten Tennisplatz auf dem Schillerhain.” Heute schaut Dichterfürst Friedrich Schiller von seinem Sockel auf den damaligen Centrecourt. “Durch den Kreisleiter Knieriemen wurde der Tennisplatz, der doch nur den ´oberen 10.000` zur Verfügung stehen würde, in einen ´Rosengarten` für die Allgemeinheit umgewandelt, sodass keine Spielmöglichkeit mehr vorhanden war”, hieß es im letzten Protokoll.

 

Die Tennisabteilung wurde darum aufgelöst. Das Geld für den Platzfond ging schließlich durch die Beschlagnahme des Turn- Vereinsvermögens nach dem Zweiten Weltkrieg und durch die Währungsreform verloren.

 

Die Vorsitzenden des Tennisclubs Kirchheimbolanden e.V.:

1926 Hans Brand

1927 Heinz Ader

1929 Ernst Becker

1931 Karljosef Seyler

1933 Hans Brand ( bis zur Vereinsauflösung 1935)

 

Nach dem 2.Weltkrieg ruhte der Tennissport in Kirchheimbolanden bis zum Jahr 1952. Die Anregung zur Wiedergründung eines Tennisclubs kam vom damilgen Direktor des Nordpfalzgymnasiums (NPG) Prof.Dr.Wolf. Die Gründerversammlung fand am 13.05.1952 im Hotel “Zur Alten Post” statt. An diesem Tag traten sofort 24 Tennisbegeisterte in den neuen Club ein. Es war Es war ein Tennisplatz auf dem Schillerhain vorhanden, der im Besitz von Frau Geheimrat Dr. Luise Michel war und von Frau Steigerwald als Pächterin dem neugegründeten Tennisclubs gegen eine Jahresgebühr von 120 DM zur Verfügung gestellt wurde.

 

Natürlich strebte der Tennisclub damals schon die “Unabhängigkeit”, eine eigene Tennisanlage, an. Im Schlossgarten lag ein früher genutzter Tennisplatz, der jedoch wegen seines desolaten Zustandes als Erwerb verworfen wurde. So musste über eine Generalsanierung des Tennisplatzes auf dem Schillerhain nachgedacht werden. Zur Widerherrichtung lag ein Angebot von 1200 DM vor. Frau Geheimrat Dr. Luise Michel steuerte einen Betrag von 200 DM zu - die restliche Finanzierung ist dem Protokoll nicht zu entnehmen. Sie muss jedoch auf irgendeine Art erfolgt sein, denn wenig später wurde der Spielbetrieb aufgenommen. Da Fa. Kohl aus Weinheim bekam den Auftrag zur Herrichtung des damaligen Platzes auf dem Schillerhain. Eine Firma, die noch zwei weitere Jahrzehnte die Frühjahrsbestellung des TC Kibo begleitete.

 

Mit der Neugründung des Tennisclubs und er ersten provisorischen Übernahme des Vorstandes durch NPG-Direktor Prof.Dr.Wolf lässt sich auch eine starke Verbindung vom Tennisclub und den Schülern des Gymnasiums ablesen, die eigentlich in die Gegenwart nachzuvollziehen ist. Denn mit der Neugründung wurde 50 NPG-Schülern die Gelegenheit gegeben, den Tennissport zu betreiben. Für diese Schüler wurden Schläger und Bälle vom NPG angeschafft. Der provisorischen Übernahme des Vorstandes durch Prof.Dr.Wolf folgte knapp zwei Wochen später in einer offiziellen Hauptversammlung die Wahl zum Ersten Vorsitzenden: Ernst Ohleyer trat an die Spitze. 1955 wurde er durch Karl-Josef Seyler ab- gelöst. Zwei Jahre später übernahm Forstamtmann Julius Siebecker die Vereinsführung.

 

Die Kompetenz in der Vereinsführung in den folgenden drei Jahrzehnten war eine besondere Stärke des Clubs:

1957 - 1975 : Julius Siebecker

1975 - 1994 : Manfred Ebner

1994 - 2003 : Bruno Staab

 

Die Jahre von 1960 - 1980 waren für die Entwicklung des Tennisclubs von entscheidender Bedeutung - wegweisend für die gegenwärtige Generation. Betrug die Mitgliederzahl 1960 35 Einzelpersonen, nicht unbedingt aktive Spieler, wuchs  sie Ende der 70-iger Jahre auf knapp 150 an. Es war aber gar nicht so einfach, Mitglied im TC Kirchheimbolanden zu werden. Jede Neuaufnahme konnte nur durch die Bürgschaft zweier aktiver Mitglieder erfolgen. Der 1975 gewählte Vorstand nahm neue Mitglieder nur nach Geheimabstimmung auf. Wegen fehlender Platzkapazität mussten sogar Aufnahmestopps verhängt werden. Die Mitgliederentwicklung ist mit den zur Verfügung stehenden Plätzen begründet. Bis 1965 stand dem TC Kirchheimbolanden lediglich ein Platz auf dem Schillerhain zur Verfügung - dem Privatplatz von Frau Geheimrat Dr. Luise Michel. Und auf dieser Anlage waren Schüler des Nordpfalzgymnasiums die Aktivposten. So war dem Oberstudiendirektor des NPG, Dr. Horst Penner, gleichzeitig 2.Vorsitzender des TC, daran gelegen, im Zuge des Neubaus des Nordpfalzgymnasiums an seinem heutigen Standort für seine Schüler und die anderen Mitglieder auf dem Schulgelände zwei Plätze durch den Landkreis er- stellen zu lassen. Fortan musste der TC Miete an den Landkreis zahlen, konnte aber sportlich aktiver werden.

 

Ein weiterer Einschritt für den TC war der Neubau der Hauptschule mit Turnhalle und dem Hallenbad der Verbandsgemein- de. Die Plätze mussten verlegt werden. Aufgrund der starken Nachfrage zum Eintritt in den TC entschlossen sich die Mitglieder, mit der Verlegung der kreiseigenen Anlage einen dritten Platz zu errichten. Die Finanzierung erfolgte über Zuschüsse des goldenen Planes sowie durch von Mitgliedern finanzierte Bausteine. Durch die Erweiterung der Tennisanlage wurden auch die sportlichen Aktivitäten in Schwung gebracht. So fand 1965 ein erstes Freundschaftsspiel gegen Rockenhausen statt, dass 5:1 gewonnen wurde. 1971 wurde ein Trainer verpflichtet, der so- wohl Einzel- als auch Mannschaftstraining leitete. Die Halle des NPG wurde an Samstagen zum Wintertraining genutzt. 1972 nahm erstmals eine Herrenmannschaft am aktiven Spielbetrieb teil. Drei Jahre später waren es zwei Herren- und eine Damenmannschaft, die an Medenspielen teilnahmen. Es wurden Clubmeisterschaften im Einzel, Doppel und Mixed durchgeführt - die Tennisanlage wurde zum Treffpunkt der Aktiven. Die wenigen Mitglieder in den 60-iger Jahren waren darauf bedacht, das gesellige Beisammensein zu pflegen. Regelmäßige monatliche Treffs, das jährliche Wildessen im Herbst im Gasthaus “Mühlbach” in Dannenfels waren feste Termine im Kalender. Und mit dem sportlichen Aufschwung nahmen auch die geselligen Aktivitäten zu - Feiern nach internen Meisterschaften auf der Clubanlage, Herbst- und Faschingsbälle folgten in der spielfreien Zeit, 1978 ein gemeinsamer Frühlingsball mit dem ADAC-Ortsverband Kirchheimbolanden. Die Erweiterung der Platzanlage hatte natürlich auch einen erhöhten Arbeitsaufwand zur Folge - die Frühjahrsbestellung, die tägliche Pflege der Plätze, die Sauberhaltung des “Tennishauses” - noch eine Bauhütte der Firma STIWA, als Mittelpunkt der große runde Tisch, ehemals Stammtisch des Hotels “Zur Alten Post”. Und hier muss ein erwähnt werden: der langjährige Platzwart Jacob Berst. In jeder Jahreshauptversammlung wurde er für seinen Einsatz lobend erwähnt, war hilfsbereit, fleißig, höflich und zurückhaltend - der gute Geist des Clubs. Mit ihm und vielen freiwilligen Helfern wurde immer wieder der “Frühjahrsputz” erledigt.

 

Erwähnenswert sei noch das Jahr 1976 - die Plätze mussten wegen des Wassernotstandes gesperrt werden. Mit Weintanks der Firma Franz Becker wurde aus einem Marnheimer Brunnen Wasser geschöpft und die Oberfläche der Plätze angefeuchtet, um den Sand nicht in alle Winde verfliegen zu lassen.

 

Die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge bleibt in allen Hauptversammlungen ein Thema. Betrug der Preis für Einzelpersonen 1952 noch 12 DM. steig er 40 Jahre später auf über das 30-fache. Der “Boris Becker und Steffi Graf Boom” erfasste auch den TC Kirchheimbolanden. Trotz Erweiterung der Platzanlage auf sechs Plätze mussten Aufnahmestopps verhängt werden. Nur so konnte für die aktiven Mitglieder eine geordnete Nutzung der Plätze gewährleistet werden. Die Mannschaften im Jugend-, Aktiven- und Seniorenbereich bestimmend für die Platzbelegungen. Mitte der 90-ger Jahre aber erfasste den TC Kirchheimbolanden ein Aderlass, besonders im Seniorenbereich : Der Golf-Boom schlug durch- Viele aktive Seniorenspieler waren auf dem Gelände des TC Kirchheimbolanden nicht mehr zu sehen, den über Jahrzehnt hinweg fest eingeplanten “Dienstag mit Spiel, Speis und Trank” gab es nicht mehr. Die Senioren des TC, ein Aktivposten in allen nur erdenklichen Bereichen des Clublebens, hatten sich mehr oder weniger verabschiedet. Inzwischen haben sich die Jungsenioren, bedingt durch Neuaufnahmen, zu einer “neuerlichen Macht” entwickelt, ihr neuer “Tagungstag” ist der Frei- tag. So erhält der Club für die Zukunft neue Impulse.

 

Festzustellen ist, dass über Jahrzehnte die Aktivposten, ob im Vorstand oder in den Mannschaften, immer diejenigen waren, deren Kinder im Jugendbereich aktiv waren. Die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge und die Zahlungsmoral ist in den Vereinen ein bestimmendes Thema. Wer zahlt schon gern??? Da Mitgliederversammlungen naturgemäß nur dürftig besucht werden, erfuhren viele zwangsläufig wenig über die Grüne von Erhöhungen. Die Beiträge wurden in der Gründerzeit direkt und bar kassiert. So war der erste “Eintreiber” ein H.Pleidesen, dem seitens des Clubs eingeräumt wurde, dass er “für seine Müheverwaltung für seine heimliche gestörte Ruhe 10% der kassierten Beiträge einbehalten durfte.” Zwei Jahre später bot sich Ellen Ferber an, die Beiträge zu kassieren und auf den 10% Kassierlohn zu verzichten, um durch diese Ersparnis die Aufnahme in den DTB zu erlangen. Die Zeit der neuen Medien, des Computerzeitalters, ging auch am TC Kibo nicht vorbei. Gab es anfangs wegen des Bankeinzugsverfahrens der Mitgliederbeiträge noch Schwierigkeiten, weil dazu einige Mitglieder die Unterschriften verweigerten, ist heute die Betragszahlung - und damit die finanzielle Handlungsfähigkeit des Clubs, - gewährleistet.

 

Die Bauhütte der Fa. STIWA war fast zwei Jahrzehnte “Clubhaus” und zentraler Mittelpunkt des Clublebens. Durch die Erweiterung der Tennisanlage auf sechs Plätze wurde der Ruf nach einem “adäquaten” Clubhaus lauter. Der Leiter des Bauamtes der Kreisverwaltung, Holger Gundlach, wurde gebeten, Vorschläge zu unterbreiten. Der Hügel oberhalb des Platzes Nr. 5 (unterhalb des NPG-Sportplatzes) war favorisiert, um dort ein Clubhaus zu erstellen. Ein Hintergrundgedanke: Zukünftige Endspiele der Clubmeisterschaften von der Terrasse verfolgen zu können. Zum einen erwies sich Platz Nr. 5 (wegen der Sonneneinstrahlung) als völlig ungeeignet, zum anderen waren die Kostenvoranschläge in einer Dimension, die durch die finanzielle Konstellation des Clubs nicht zu realisieren waren. Die damalige Seniorenmannschaft war zu einem Medenspiel an der Weinstraße. Zwischen den Spieler beider Clubs kam es zu Gesprächen, in welcher Form ihr Clubhaus errichtet und finanziert worden war - in Eigenleistung. Der Gedanke sprang über, es wurde diskutiert, geplant und angepackt. Der erste Bauabschnitt war die Einrichtung der heutigen Umkleideräume für Damen und Herren. Ein Jahr später erfolgte der Bau des jetzigen Clubhauses in Eigenleistung. Die Senioren des TC hatten in rund drei Wochen des Clubhauses erstellt.

 

Die Bestuhlung wurde vorzeitig mit der Firma Bischoff abgesprochen, die Küchenteile durch die Firma Jäger eingebaut und von der Sparkasse gesponsert. Durch großzügige Spenden einiger namhafter Kirchheimbolander Firmen konnten die Gesamtkosten auf rund 35.000 DM für den Club und die Mitglieder gesenkt werden.



Die Neuzeit

 

In den neunziger Jahren kam es in der Führungsetage des Vereins zu einem Wechsel. Am 18. November 1994 schied der langjährige Vorsitzende Manfred Ebner aus. Bruno Staab trat das Erbe an. Ebner wirkte seit 1975 im Vorstand des TC Kirchheimbolandens mit. Seine Hauptverdienste lagen im Bau des Clubhauses und der Erweiterung von drei auf sechs Tennisplätzen.

 

In sportlicher Hinsicht wuchs ein Talent heran, das sich zum Abonnementsieger bei den Clubmeisterschaften entwickelte. David Faul wurde dem damilgem Trainer Erwin Götter zu einem Topspieler entwickelt. Einer seiner größten Erfolge war sicher der Gewinn der Pfalzmeisterschaft im Einzel und im Doppel. Zusätzlich bekam er bei diesem Turnier den Fairnesspreis. Als Erwin Götter aufhörte, übernahm David Faul das Training für Jugendliche und Erwachsene. Er kann in der Jugendarbeit mit seinen Tenniskollegen Ilka Lungmuß und Dominik Erlebach eine beachtliche Bilanz vorweisen. Als er das Training 1997 reformierte, unterrichtete er ca. 40 Jugendlich und konnte diese Zahl unter anderem durch kostenlose Probetrainingsstunden bis heute auf 70 Jugendliche steigern. Mit der positiven Entwicklung im Jugendbereich wurden auch natürlich mehr Trainer benötigt. Mit Stefan Staab, Björn-Oliver Magsig und Björn Burgey wurden drei weitere Trainer vom DTB ausgebildet. Des Weiteren kam es zum langersehnten Erfolg bei der Jugend auf Kreisebene. Im Jahr 2001 war endlich wieder soweit. Bei den Kreismeisterschaften. standen zum ersten Mal in der Geschichte sieben Schützlinge aus allen Altersklassen des TC in den jeweiligen Endspielen. Mit drei Siegen holte der TC Kirchheimbolanden den Wanderpokal für die meist gewonnenen Endspiele zurück nach Kirchheimbolanden. Der Zuwachs im Jugendbereich war nicht nur durch die vermehrte Werbung und gezielte Arbeit zu begründen. 1996 wurden die Mitgliederbeiträge drastisch gesenkt, für Jugendliche entfiel die Aufnahmegebühr. Dies ermöglichte Jugendlichen aus allen Schichten, sich den Tennissport leisten zu können. Die neunziger Jahre standen im Zeichen der Renovierung. So wurden 1996 die Plätze 1 bis 3 für ca. 50.000,- DM saniert, eine Abstellkammer wurde in Eigenarbeit neben dem Clubhaus errichtet, das Dach erneuert.

In den 2000ern ging es sportlich weiter bergauf. Die 1. Herrenmannschaft spielte zeitweise oben in der Pfalzliga mit und der TCK ging zeitweise mit bis zu 3 Herrenmannschaften in den Spielbetrieb und deckte auch sonst fast alle Altersbereiche mit Mannschaften ab.
Auch bei Turnieren waren einige TCK-Spieler erfolgreich. Christoph Bosch gewann die Jugendpfalzmeisterschaft und David Faul einige Pfalztitel bei den Herren und besonders bei den Herren 30. Auch Bosch gesellte sich in den weiteren Jahren zum Trainerteam, zu dem nun auch Franziska Koch und Marc Lander gehören.

Nach einer kleinen Flaute im Nachwuchsbereich ist der Verein hier jetzt wieder auf Kurs und deckt im Jugendbereich im Mannschaftsbetrieb fast wieder alle Altersklassen ab.